Seit mittlerweile über 2 Jahrzehnten bin ich Dortmunderin mit Leib und Seele. Angefangen hat mein Lebensweg aber eine kleine Fahrradtour entfernt – nämlich im Jahr 1970 in unserer Nachbarstadt Witten. Aufgewachsen bin ich in einer „stinknormalen“ Arbeiterfamilie: Westdeutscher Mittelstand, weder arm noch reich. Die Arbeitswelt hatte etwas Familiäres: Nach dem Abi jobbte ich ab und zu bei den Thyssen Edelstahlwerken in Witten, wo auch mein Vater arbeitete. Es war eine Zeit, in der es selten Abstiegsängste gab, und ein bescheidener Wohlstand eher normal als eine Ausnahme war. Solidarität und Sicherheit waren der gesellschaftliche Boden, auf dem das Vertrauen in das Miteinander wachsen konnte.